Schälbohrer oder Stufenbohrer?
In der professionellen Metallbearbeitung finden Schälbohrer sowie Stufenbohrer häufig Einsatz. Sie eignen sich zum Bearbeiten von Blechen, Thermo- und Duroplaste sowie vielen weiteren Werkstoffen. Hierbei ist die richtige Drehzahl entscheidend. Für den Einsatz genügt eine handelsübliche Handbohrmaschine, es können jedoch auch spezielle Standbohrmaschinen genutzt werden.
In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen die Unterschiede zwischen Stufenbohrern und Blechschälbohrern erläutern. Dies hilft Ihnen, den richtigen Bohrer für Ihren Einsatz zu finden.
Blechschälbohrer vs Stufenbohrer – grundlegende Unterschiede
Blechschälbohrer und Stufenbohrer unterscheiden sich in der Art der erzeugten Lochwände. Mit Schälbohrern sind nur schräge Lochwände möglich, was bei einigen Anwendungen
störend sein kann. Stufenbohrer dagegen erzeugen gerade Lochwände. Ebenfalls ist beim Schälbohrer ständiges Nachmessen des bereits gebohrten Lochdurchmessers nötig, damit das Loch nicht zu groß wird. Beim Stufenbohrer wird bis zum gewünschten Durchmesser gebohrt, die nächstgrößere Stufe kann direkt zum Entgraten des Bohrlochs verwendet werden. Schälbohrer bieten demgegenüber den Vorteil, dass Sie auch Zwischengrößen stufenlos bohren können. Das ist mit dem genormten Stufenbohrer nicht möglich.
Generell kann man also sagen, dass die Wahl zwischen Stufenbohrern und Blechschälbohrern von folgenden Faktoren abhängt:
- Sollen feste Durchmesser oder individuelle Größen gebohrt werden?
- Ist eine gerade oder schräge Lochwand gewünscht?
- Soll der Lochrand direkt in einem Arbeitsgang entgratet werden?
Wofür werden Blechschälbohrer verwendet? Generell werden sie genutzt, um in sehr dünne, weiche Bleche oder allgemein nur schwierig zu bearbeitende Materialien zu bohren. Dies ist beispielsweise beim Karosseriebau der Fall. Die bei uns angebotenen Schälbohrer decken Durchmesser von 3 bis 60 mm ab. Ebenfalls werden Blechschälbohrer für das Bohren in Rohre eingesetzt. Bei Blechschälbohrern ist kein Vorbohren des Werkstücks nötig, ebenfalls wird das Werkstück nicht deformiert.
Blechschälbohrer werden in verschiedenen Ausführungen angeboten (Oberflächenbehandlung). Folgende Varianten und Einsatzmöglichkeiten lassen sich unterscheiden:
- HSS (Schnellarbeitsstahl), Standardvariante (nicht für Edelstahl)
- HSS / Co5, erhöhte Härte und Standzeit
- HSS / TiN, reduzierte Kaltaufschweißungen und erhöhte Einsatztemperatur (Stahl- und Gussbearbeitung)
- HSS / TiAlN, einsetzbar bei abrasiven bzw. zähen Werkstoffen (VA bzw. Trockenbearbeitung, bei Edelstahl Drehzahl reduzieren)
- HSS / Co5 / TiAlN, der optimale Bohrer für Edelstahl durch größte Härte
Stufenbohrer sind, je nach Ausführung für Holz oder Metall einsetzbar. Darin besteht ein großer Unterschied zu Blechschälbohrern, die (wie der Name schon sagt) nur für Metalle einsetzbar sind. Im Hinblick auf die Anwendung bei den Metall-Varianten unterscheiden sie sich nur in der festen Abstufung der Durchmesser sowie dem Entgraten des Bohrlochs in einem Arbeitsgang (mittels des größeren Durchmessers). Ebenfalls sind Stufenbohrer im Vergleich zu Blechschälbohrern kostenintensiver.
Wie bei den Blechschälbohrern werden auch Stufenbohrer in verschiedenen Varianten angeboten (Oberflächenbehandlung). Folgende Ausführungen und Einsatzmöglichkeiten gibt es:
- HSS (Schnellarbeitsstahl), Standardvariante
- HSS / TiN, reduzierte Kaltaufschweißungen und erhöhte Einsatztemperatur (Stahl- und Gussbearbeitung)
- HSS / TiAlN, einsetzbar bei abrasiven bzw. zähen Werkstoffen (VA bzw. Trockenbearbeitung, bei Edelstahl Drehzahl reduzieren)
Darüber hinaus sind weitere Varianten wie zum Beispiel vaporisierte Stufenbohrer verfügbar. Gerne berät Sie unser Serviceteam individuell zu Ihrem Anwendungsfall.