Reduzierringe – Tipps zur Größenbestimmung und Hinweise
Oft kommt es vor, dass man eine neue Säge gekauft hat, die mit keinem Bohrungsdurchmesser der vorhandenen Sägeblätter kompatibel ist. Wer nun die Neuanschaffung von Sägeblättern scheut oder die vorhandenen Blätter aus anderen Gründen weiterverwenden möchte (etwa weil es schwer zu erhaltende Varianten sind) hat die Möglichkeit, auf Reduzierringe für Kreissägeblätter zurückzugreifen. Auch sind für viele ältere oder spezielle Maschinen oft keine Sägeblätter mehr erhältlich. Bei der Anwendung dieser Reduzierungen müssen jedoch einige Punkte beachtet werden.
Prinzipiell ist es kein Problem, die Aufnahmen verschiedenster Kreissägeblätter mit Hilfe von Reduzierringen auf andere Maschinen anzupassen. Die Sicherheit muss dabei jedoch im Vordergrund stehen, denn ein nicht richtig gesichertes Kreissägeblatt stellt eine erhebliche Gefahr für den Anwender dar. Bei einem passenden und ordnungsgemäß angebrachten Reduzierring jedoch ist die Anwendung des Sägeblatts genau so sicher wie ohne den Ring.
Generell können Reduzierringe auf den folgenden Trennwerkzeugen eingesetzt werden:
- CV / CS (Chromvanadium – Stahl Kreissägeblätter)
- HM (Hartmetall, Widia) Kreissägeblättern
- HSS Metallkreissägeblätter (hier auf die Nebenlöcher, die bohrungsabhängig sind achten!)
- Diamant Trennscheiben
Bedenkenlos verwenden können Sie etwaige vom Hersteller mitgelieferte Reduzierringe. Diese wurden von der entsprechenden Firma geprüft und können ohne Probleme eingesetzt werden, da sie speziell für dieses Kreissägeblatt ausgelegt wurden. Sie als Kunde profitieren hier vom günstigeren Preis, da eine teure Kleinserienproduktion auch für den Hersteller nicht wirtschaftlich wäre.
Oft kommt es auch vor, dass ältere Maschinen (etwas aus der ehemaligen DDR) bis heute noch verwendet werden. Gerade für diese ist es schwierig, ein passendes Kreissägeblatt zu erhalten, denn die benötigten Bohrungen sind bei heutigen Maschinen kein Standardmaß.
Wie bestimme ich die Größe des benötigten Reduzierrings?
Vor der Auswahl der entsprechenden Reduzierung muss natürlich die Größe festgestellt werden. Hier ist zum einen der Außendurchmesser und zum anderen der Innendurchmesser zu klären: Ersterer hängt vom zu verwendenden Kreissägeblatt ab, letzterer wird durch die Größe der Maschinenwelle festgelegt.
1.1 Der Außendurchmesser
Der Außendurchmesser des Reduzierrings kann auf vielerlei Arten bestimmt werden. Wenn Sie ein neues Kreissägeblatt kaufen, ist dies wohl am einfachsten, denn die entsprechenden Angaben finden sich in der Artikelbeschreibung sowie auf der Rechnung und dem Lieferschein. In den meisten Fällen sind die entsprechenden Kennzahlen auch auf dem Blatt eingelasert bzw. graviert. Auch geben wir Ihnen gerne bei Rückfragen Auskunft und schlagen die passenden Reduzierringe für Ihre Zwecke vor, sollten Sie diese einmal nicht finden.
Wenn Sie ein schon vorhandenes Blatt mit Reduzierungen ausstatten möchten, haben Sie die Möglichkeit die Innenbohrung des Blattes zu messen. Ein digitaler Messschieber ist hierfür das richtige Werkzeug, denn diese Geräte messen mit der hier benötigten höchsten Präzision. Geringe Abweichungen haben zur Folge, dass sich der Reduzierring entweder nicht einpassen lässt oder zu locker sitzt. Auch diesen praktischen Helfer finden Sie bei uns im Shop unter “Zubehör”.
1.2 Der Innendurchmesser
Den Innendurchmesser des Reduzierrings können Sie direkt mit Hilfe der Maschine oder der mitgelieferten Dokumentation bestimmen. Für ersteres genügt es, die Welle der Kreissäge auszumessen – am besten ebenfalls mit Hilfe eines Präzisionswerkzeugs wie einem digitalen Messschieber.
Wenn das Handbuch der Maschine noch vorhanden ist, finden Sie hier natürlich ebenfalls die benötigten Angaben. Ein wichtiger Hinweis: Bitte achten Sie darauf, ob an der Maschine Umbauten vorgenommen wurden. Beispielsweise durch den Einbau eines anderen Motors ändert sich die Leistungsfähigkeit der Säge, was eine größere Welle zur effektiven Kraftübertragung erfordert. Die Standardangaben im Handbuch sind dann natürlich nicht mehr zutreffend, die Welle muss manuell ausgemessen werden. Dieselbe Vorsicht sollten Sie bei der Überprüfung von Etiketten direkt an der Maschine walten lassen. Sind Sie sich allerdings sicher, dass die Maschine nicht umgebaut wurde (etwa weil Sie der Erstbesitzer sind), sind die Angaben des Herstellers immer vorzuziehen.
1.3 Die Stammblattdicke
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Dicke des Stammblattes. Diese darf auf keinen Fall geringer als die Dicke des Reduzierrings sein, denn anderenfalls ist die sichere Verbindung zwischen Flansch und Kreissägeblatt nicht mehr gegeben. Die Flansche müssen mit ihrer gesamten Fläche plan auf dem Blatt aufliegen und dürfen nicht nur über die Reduzierung mit dem Blatt verbunden sein.
Die Auswahl des Reduzierrings
Sind die Maße festgelegt, stellt sich natürlich die Frage nach den Eigenschaften des Reduzierrings. Da bei der Benutzung einer Säge große Kräfte im Spiel sind, ist es unbedingt erforderlich sicherzustellen dass das eingesetzte Sägeblatt in Verbindung mit dem Reduzierring gegen Lockerung gesichert ist. Anderenfalls kann es zum Brechen des Blattes kommen, was erhebliche Verletzungen verursachen kann. Folgende Fälle können hierbei eintreten:
- Reduzierring zu dick: Der Flansch sitzt nur am Ring, dadurch kann dieser durchrutschen. Es besteht Verletzungsgefahr.
- Reduzierring zu dünn: Der Flansch sitzt nur auf dem Blatt, es entsteht ein Spalt zwischen Flansch und Reduzierung. Auch dies ist zu vermeiden.
Selbstverständlich ist ebenfalls wichtig, dass der Flansch der Maschine bezogen auf den Durchmesser eine sichere und feste Verbindung zum Blatt hat. Ist der Flansch zu klein, rutscht das Blatt durch.
Viele Reduzierringe werden als kostengünstige Standardversion mit glattem Außenrand angeboten. Bei diesen Varianten ist es unbedingt nötig den Sitz der Flansche auf absolute Festigkeit zu kontrollieren, denn diese Ringe können sich leicht mitdrehen. Alternativ ist es möglich, die Reduzierungen in die Bohrung einzukleben.
Empfehlenswerter sind jedoch die Varianten mit gerändeltem Außenrand. Diese sitzen auch ohne Hilfsmittel direkt nach dem Einschlagen fest in der Bohrung und ermöglichen einen sicheren Betrieb der Maschine. Hier im Sägeblatt Shop bieten wir ausschließlich diese Premium-Variante an, da natürlich auch in diesem Bereich unsere hohen Qualitäts- und Sicherheitsansprüche gelten.
Gängige Größen von Reduzierringen sind zum Beispiel die folgenden (diese verwenden die Standardmaße der meisten Kreissägeblätter):
Ein wichtiger Sicherheitshinweis zum Schluss: Bitte verwenden Sie auf keinen Fall Reduzierringe, um HSS Kreissägeblätter auf normalen Kreissägemaschinen einzuspannen. Dies betrifft Reduzierungen auf 25mm, 25,4 mm, 22,23 und auf 20 mm.